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Pendlerverflechtungen Sachsens

Infolge der wirtschaftlichen Verwerfungen nach der Wiedervereinigung kannten die Wanderungsbewegungen der Menschen praktisch nur eine Richtung: gen Westen. Von denjenigen, die dem Freistaat treu blieben, pendelten jedoch viele in westdeutsche Bundesländer, wovon besonders Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen profitier(t)en. Doch mit dem wirtschaftlichen Aufholprozess konnten diese Trends gestoppt und teilweise umgekehrt werden.

So zogen seit 2014 fast jedes Jahr mehr Menschen aus Westdeutschland nach Sachsen als umge-kehrt dorthin. Gleichzeitig gewinnt der Freistaat immer mehr Arbeitskräfte außerhalb der Landes-grenze. Vor allem aus den anderen Neuen Bundesländern sowie den Nachbarländern Tschechien und Polen kommen viele Menschen zum Arbeiten nach Sachsen.

Für sächsische Firmen ergibt sich hier die Chance, den grassierenden Fachkräftemangel ein Stück weit zu lindern. Dabei stellt sich gerade für Personalverantwortliche in der M+E-Industrie die Frage, wie groß die Ausstrahleffekte Sachsens sind, das mit anspruchsvollen Arbeitsplätzen in innovativen Betrieben und einem im Vergleich zu den östlichen Nachbarländern deutlich höherem Verdienst punkten kann. Oder mit anderen Worten: Bis wie weit hinter der Landesgrenze lohnt es sich, um Fachkräfte zu werben?

Die vorliegende Analyse des imreg Institut für Mittelstands- und Regionalentwicklung GmbH im Auftrag von SACHSENMETALL – Unternehmensverband der Metall- und Elektroindustrie Sachsen e. V. gibt Ihnen hierfür anhand aktuellster Daten eine Entscheidungshilfe zur Hand. Dabei zeigt sich, dass die meisten Einpendler innerhalb eines Umkreises von etwa 100 km gewonnen werden. Auspendler legen demgegenüber deutlich größere Strecken zurück.

Gleichzeitig sind die Pendlerströme im Zeitverlauf hochgradig persistent oder mit anderen Worten: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Einmal als Auspendler „verloren gegangene“ Beschäftigte sind schwer zurückzugewinnen, trotz der inzwischen niedrigen Arbeitslosenquoten und der sehr dynamischen Verdienstentwicklung der letzten Jahre im Freistaat.

Über die hier präsentierten Ergebnisse hinaus stellen wir Ihnen gern weitere Informationen zur Verfügung. Wenden Sie sich hierzu bitte an Dr. Cornelius Plaul, Referent Volkswirtschaft, cornelius.plaul@imreg.de bzw. Tel. 0351 25593 604.

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